Am 26. Dezember 1999 wurde die Schweiz in den Weihnachtstagen von einem verheerenden Sturm heimgesucht: der Orkan Lothar. Die Böenspitzen erreichten im Flachland 160 km/h und auf dem hohen Turm des Uetlibergs wurden sogar 241 km/h gemessen. Der Orkan verursachte grosse Schäden an Wäldern und Gebäuden und kostete die Schweiz insgesamt 1,8 Milliarden Franken. Während des Sturms kamen 14 Menschen ums Leben.
Ein Jahrhundertsturm, der nicht nur die Bevölkerung und die Behörden überraschte, sondern auch die Meteorologen beim nationalen Wetterdienst. Einerseits deuteten die berechneten Prognosen einen Tag vor dem Ereignis noch nicht auf einen Orkan hin. Andererseits war das Warnsystem damals noch nicht auf solche Ereignisse ausgerichtet. Es war hauptsächlich auf Sturmwarnungen für Seen und Flughäfen fokussiert. Es gab noch keine standardisierten Verfahren, um die Schweiz flächendeckend zu warnen, und die Meteorologinnen und Meteorologen verfügten über keine spezifischen Kommunikationskanäle, um die Bevölkerung rasch und direkt zu erreichen.
Die Folgen des Orkans Lothar waren weitreichend. Die zerstörten Wälder hatten langanhaltende Auswirkungen auf die Forstwirtschaft und die Ökosysteme. Auch viele Infrastrukturprojekte mussten neu geplant oder verstärkt werden, um zukünftigen Extremwetterereignissen besser standzuhalten. Der Sturm führte zu einer umfassenden Überprüfung und Verbesserung der Wetterwarnsysteme und der Notfallplanung in der Schweiz. Heute verfügt das Land über modernste Technologien und Kommunikationsmittel, um solche Katastrophen frühzeitig zu erkennen und die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen.
Darüber hinaus hinterliess Lothar auch eine bleibende Erinnerung an die Verwundbarkeit der modernen Gesellschaft gegenüber den Kräften der Natur und betonte die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung der Notfall- und Katastrophenmanagementstrategien.
Satellitenbild Lothar 26.12.1999 EUMETSAT
Die Schäden am Wald und Gebäuden war auch am Rossberg riesig. Sturm Lothar zerstört den Wald oberhalb Ampferen grossflächig. Zum Glück blieb das Gasthaus Wildspitz weitestgehend von Schäden verschont.